Die Weinregion Carnuntum

Im Gebiet rund um Göttlesbrunn, Höflein und Arbesthal ist das Langenprinzip grundsätzlich nicht besonders ausgeprägt. Gerade für ihre Spitzencuvèes bevorzugen viele Winzer Fantasienamen, was nicht nur der bessern Unterscheidbarkeit dient, sondern wohl auch daran liegen mag, dass es zwischen den einzelnen Lagen keine allzu gravierenden Charakterunterschiede gibt. Die besten Lagen, erklärt Gerhard Markowitsch, befinden sich am Abhang des Arbesthaler Hügellandes, der parallel zum Leithagebirge verläuft. Nach oben hin werden die Weinberge vom Wald umrahmt und so vor Winden geschützt. Die Hanglagen sind leicht sichelförmig gebogen und fallen gleichmäßig ab – dadurch entsteht ein guter Sonneneinfallswinkel. Die Böden hier sind gute Wasserspeicher, daher ist keine künstliche Bewässerung notwendig – das stärkt die Ausdruckskraft der Trauben.

Die besten Lagen

Rosenberg

Die Lage Rosenberg, die es vor allem durch die gleichnamige Rotweincuvèe von Gerhard Markowitsch zu einiger Berühmtheit gebracht hat, liegt ungefähr in der Mitte des Kessels, den die geschlossenen Rebflächen hier bilden. Ganz oben findet man vor allem Schotter, weiter unten geht dieser in sandigen Lehm über einen relativ hohen Kalkgehalt. Eine Lage, in der auch anspruchsvolle Rotweinreben wie der Cabernet Sauvignon Spitzenergebnisse bringen.
Winzer: Gerhard Markowitsch, Lukas Markowitsch, Hans & Martin Netzl, Oppelmayer

Bärnreiser

Die Ried Bärnreiser liegt auf dem Gemeindegebiet von Höflein, die Weingartenflächen gehören jedoch größtenteils Göttlesbrunner Winzern. Sie ist nach Süden ausgerichtet und weist eine schwache Hangneigung auf. Im oberen Teil stehen die Reben auf kiesigen Böden, weiter unten findet man mehr Humus und Löss. Die Lage zählt zu den besten der Region und eignet sich vor allem für Rotweinreben, die hier mächtige, volle Weine bringen.
Winzer: Grassl, Pitnauer, Franz Netzl

Aubühel

Eine Subried der Lage Bühl mit relativ tiefgründigen Lössböden, deren beste Teile nach Süden ausgerichtet sind. Hier stehen sowohl Weiß- als auch Rotweinreben.
Winzer: Artner, Glatzer, Grassl

Hagelsberg

Eine große Lage, die sich bis an den Ortsrand vom Göttlesbrunn erstreckt. Auf mittelschweren Lehm- und sandigen Lössböden wachsen hier sowohl elegante Weißweine, etwa der weißen Burgundersorten, als auch Rote wie der St. Laurent.
Winzer: Johann Edelmann, Pitnauer, Taferner

Spitzerberg

Der Spitzerberg ist der östlichste Teil der Hainburger Berge und zählt geologisch bereits zu den Karpaten. Die Lage weist eine große, geschlossene Rebfläche auf, die allerdings in viele kleine Parzellen zersplittert ist. Bei einer optimalen Hangneigung blicken praktisch alle Weingärten nach Süden. Sie stehen auf Schieferverwitterungsböden mit einer Sand- und Lehmauflage, die einen hohen Kalkanteil aufweisen. „In Richtung Edelstahl (Osten) wird der Spitzerberg immer besser“, erklärt Willi Schenzel, der hier acht Hektar Weingärten bewirtschaftet, „während die Böden zum Flughafen hin sandiger werden und nicht so tiefgründig sind. Das kann in trockenen Jahren zu Engpässen bei der Wasserversorgung führen.“ Am Spitzerberg stehen sowohl Weiß- als auch Rotweinreben, wobei dem finessreichen Blaufränkisch eindeutig die Position der Leitsorte zukommt.
Winzer: Dietrich, „D & D“ Muhr-van der Niepoort, Schenzel-Wallner, Trap