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Der Jahrgang 2009

Eine durchwachsene Angelegenheit


Eines ist sicher: 2009 ist so inhomogen wie schon lange kein Jahr mehr. Grund dafür war der recht spezielle Witterungsverlauf, der den Winzern in allen Regionen einiges an Nerven abverlangte. Beginnen wir die Jahrgangsretrospektive gleich in der Bundeshauptstadt: Eine einzige Nacht brachte den Rieden der Bundeshauptstadt WIEN Wunden bei, die sich auf das Gesamtergebnis dieses Weinbaugebietes fatal auswirkten. Am23. Juli wurde die Erbte von rund 350 Hektar, also die Hälfte der Gesamtfläche, bis zu 100 Prozent zerstört. Besonders betroffen war der Nussberg, die Wiener Paradelage schlechthin: Von hier kann man mit so gut wie keinem Wein rechnen. Aber auch in Mauer und am Bisamberg kam zu Schäden.


Das Weinjahr startete mit einem späten Austrieb, das Frühjahr war zumindest zu Beginn warm, dann während der Blüte im Juni regnerisch und kalt. Es folgte ein warmer aber nicht zu heißer Sommer mit guter Niederschlagsverteilung, unterbrochen von dem Schock des mächtigen Hagelschlags am 23. Juli. Ein warmer Spätsommer und ein relativ trockener Herbst beschlossen das Weinjahr in Wien. Chardonnay und Gemischter Satz sind die Gewinner des jahres. Auch die Rieslinge sind sehr schön geworden, allerdings mit vielen Gärproblemen, also selten trocken. Die Grünen Veltliner im oberen Bereich sind toll, bei den leichteren war es sicher schwierig, da die Reife hoch war und die Säure relativ gering. Winzer, die den Erntezeitpunkt nicht exakt wählten, hatten hier mit Problemen zu kämpfen. Die Rotweinsorten sind alle sehr gut geworden vom Pinot Noir über St. Laurent bis zu Zweigelt, Merlot und Cabernet Sauvignon. Sie zeugen von guter Konzentration, reifer Tanninen und fleischiger Textur bei guter Frucht. Da darf man gespannt sein. Die Nachteile: geringe Mengen durch schlechte Blüte bei Chardonnay und Pinot Noir, durch geringen Fruchtansatz bei Grünem Veltliner und durch den hagel, vor allem am Nussberg. Bei den Leichtweinen wird man sich an relativ hohe Alkoholwerte gewöhnen müssen. Durch die Feuchtigkeit wäre eigentlich das Auftreten von Botrytis programmiert gewesen, dazu kam es aber nicht. Trotz des durchwachsenen Sommers dürften die Beerenhäute eher dicker geraten sein und dadurch trat keine Fäulnis auf. Die biodynamisch arbeitenden Winzer stellten erleichtert fest, dass trotz der teilweise relativ feuchten Strecken im Sommer die Probleme mit Peronospora ausgeblieben sind – das hätte bei den ohnehin geringen Mengen ja gerade noch gefehlt. Wien verzeichnet 2009 also ein reifes jahr mit geringen Erträgen und hohen Gradationen, mit viel Tiefe in der Aromatik und einer komplexen, reifen Frucht. Es gibt Weine mit ausgewogener Säure und selbst im Einstiegsbereich bereits auf einem Niveau, wie man es sonst nur vom mittelbau aufwärts gewohnt ist. Auch bei den Rotweinen zeigt sich ein durchgängig hohes Niveau mit wenig durchschnittlichen und schließlich guten Mengen bei den Spitzenprodukten. 2009 ist in Wien ein kräftiger Jahrgang, der 2008 dennoch in Sachen Eleganz aber auch die Fülle des 2006ers aufweist. „so“ Mr. Gemischter Satz, Richard Zahel aus Mauer.


In Niederösterreich gab es deutliche Unterschiede zwischen den acht Regionen. Carnuntum freut sich über tolle Rotweine, alle voran den Blauen Zweigelt, aber auch über gehaltvolle Weißweine. Wermutstropfen: Auch hier gibt es um ein Drittel weniger Mengen als üblich. Auf den sehr späten Austrieb folgte in Carnuntum ein extrem warmer und trockener Mai, welcher für einen sehr frühen Blühbeginn sorgte. Gegen Ende Mai und Anfang Juni setzten jedoch kühlere Temperaturen und Regen ein. So kam es zu Verrieselung und dadurch auch zu sehr Erträgen. Das lockere Traubengerüst sorgte dann aber auch für sehr kleinbeerige, knackige und gesunde Trauben. Der weitere Witterungsverlauf war dann wieder sehr unterschiedlich. Auf sehr heiße Phasen folgten kühle und regnerische Tage. Der entscheidende Punkt war, neben der frühen Blüte, aber die stabile Hochdruckphase ab Mitte August. Dadurch konnte man in Carnuntum eine sehr lange generative Phase erreichen und die Beeren wurden klein und dickschalig. Das Abwarten der physiologischen Reife war folglich ohne Botrytisgefahr möglich. Bei den Weißweinen sehen die Winzer in Carnuntum Vorteile für Grünen Veltliner und Chardonnay. Für Freunde der knackigen Weißweine wird dieser Jahrgang etwas tiefer, wobei Feinheit und Länge der Kraft überwiegen. Bei den Rotweinen gibt es tolle Ergebnisse mit Zweigelt, Merlot und Blaufränkisch. Generell kommt dieser Jahrgang dem kräftigen Stil mehr entgegen. Der größte Nachteil 2009 sind aber die Erträge, die doch ein Drittel unter der Normalernte liegen. 2009 verknüpften im Kamptal große Risiken mit großen Chancen, sorgfältige Arbeit wurde mit feinen Weinen reich belohnt, Nachlässigkeit gnadenlos abgestraft. Das Wetter 2009 war im Kamptal geprägt von überdurchschnittlich hohen Niederschlägen, verteilt über die gesamte Vegetationsperiode. Eine frühe Blüte sorgte für gute Reife. Als Resultat gab es sehr ausgewogene Weine mit Frucht und Frische, ausreichend Säure, aber ohne Aggressivität. Denn gab es große Unterschiede, je nach Lage und Boden, gut drainagierte Böden waren stark im Vorteil, begrünten Weingärten ging es wesentlich besser als offen gehalten. Begrünungspflanzen zwischen den Rebzeilen verbrauchten das überschüssige Wasser und verhalfen den Reben damit zu idealen Bedingungen. Gute Laubarbeit und Handelselektion bei der Ernte wurde mit dramatischen Qualitätsverbesserungen belohnt. Überraschenderweise sehr gut sind Pinot Gris und Pinot Noir. Lagen, die dem Wind ausgesetzt sind, waren Ebenfalls im Vorteil. Sehr schön ausgeprägt: die typische Kirschfrucht beim Blauen Zweigelt. Der Riesling erwies sich gegenüber Grünem Veltliner als schwieriger in der Reife, überraschend war, dass sich diesmal auch Pinot Gris und Pinot Noir als wesentlich robuster erwiesen als der Riesling. Obwohl diese bei der Ernte die Sorgenkinder waren, überraschen die Rieslinge im Moment mit intensiver klarer und feiner Blume. 2009 war im Kamptal ohne Zweifel das jahr der großen Lagen und der alten Rebstöcke. Die Qualität ist sicher nicht homogen, es sind große Unterschiede zu erwarten. Die Grünen Veltliner könnten wegen zu wenig säure etwas schwerfällig ausfallen, bei den Rieslingen ist wegen recht hoher Säure manchmal genau das Gegenteil zutreffend.


Auch im Kremstal ist 2009 mit Sicherheit ein mengenmäßig sehr kleiner Jahrgang, man darf sich aber auf außergewöhnlich hohe Qualität speziell in der Reserve-Kategorie freuen. Witterungsmäßig zeigten die Bedingungen im wesentlichen Donauraum von Kremstal bis Kamptal, Wachau, Wagram oder Traisental überall ein recht ähnliches Bild, daher wird im Folgenden nur über besondere lokale Abweichungen berichtet. Im Kremstal fehlt bei den leichten Einstiegsweinen aufgrund der mangelden Säure oft die gewohnte Spritzigkeit, bei den Weinen der Mittelklasse gibt es sehr schöne und elegante Sortentypizitäten. Es fällt auf, dass Sie ebenfalls etwas milder sind und aufgrund der hohen Reife etwas höhere Alkoholgehalt aufweisen als sonst. In den Reserve-Kategorien und zwar egal, ob Weißwein oder Rotwein, konnten tolle und hochwertige Qualitäten eingefahren werden. Im Kremstal spricht man von einem echten Veltliner-Jahr. Erstmals wurden die Rieslinge vor dem Grünen Weltliner geerntet, die Rieslinge sind aufgrund der hohen Niederschläge im September alle gleichzeitig reit geworden und mussten schnellstens gelesen werden, sonst wären sie verfault. Die dickschaligeren Veltliner zeigten sich deutlich robuster. Achtung ist vor den Alkoholwerten bei den Reserve-Veltlinern geboten.


Das angegrenzte kleine Traisental zeigt ein sehr verwandtes Bild. Auch hier ist die Menge deutlich kleiner, die Verhältnisse kamen hohen Gradationen und damit den kräftigeren Weinen deutlich entgegen. Probleme gab es bei den leichteren Rieslingen. Der Riesling musste aufgrund des Botrytisdrucks unbedingt schon Ende September durchselektiert werden. Bei jenen Winzern, die diese Selektion nicht gemacht hatten, ist sicherlich in den Weinen Botrytis im Übermaß vorhanden. Anders verhält es sich beim Grünen Veltliner, der sich sowohl im klassischen wie auch Reservebereich gut zeigen kann, die Rieslinge hingegen nur im Reservebereich.
2009 war in der Wachau wieder ein Jahr der Winzer, bei dem es auf akribische Selektion bei der Ernte ankam. Das führte auch hier zu allgemein geringere Erntemengen. Bei Riesling war der Botrytisanteil sehr hoch, daher gibt es nur geringe Mengen an Smaragdweinen, dafür einiges an BAs und TBAs. Regen im September und warme Nächte brachten extremen Botrytisbefall und Wespenfraß, der die Gefahr von Essigstich beinhaltete. Das machte für den Erfolg intensive Weingartenarbeit und ein sehr selektives Lesen verpflichtend. Wo dies nicht gemacht wurde, werden sich hier und dort auch die Federspiele schon tiefer in der Farbe und mit Honignoten zeigen. Ansonsten ist teils die Säure etwas niedriger. Die höheren pH-Werte und der Botrytis-Anteil führten zu vermehrten Gärkomplikationen und höheren Schwefelbedarf. Nach aktuellen Verkostungen zeigen sich Grüner Veltliner und Riesling schon sehr offen, fruchtig und saftig. Es ist sicher leichter gewesen, einen tollen Grünen Veltliner auf die Flasche zu bringen, beim Riesling werden sich Spreu und Weizen trennen. 2009 könnte, abgesehen von der kleinen Menge – ein gutes Smaragd-Jahr werden, die Federspiele aus den kühlen Teilgebieten dürften Vorteile haben. Also mit entsprechend hohen Extraktgehalten. Der jahrgang wird sich vielleicht in die Reihe der großen 9er (1995, 1969, 1979 und 1999) einordnen.
Der Wagram wurde im Osten und Nordosten im Monat August schwer in Mitleidenschaft genommen. Es gab in Feuersbrunn Weingärten mit mehr als 50 Prozent Schaden, in Fels fiel über die gesamte Fläche bei zum Teil schon weichen Trauben leichter Hagel. Die Niederschläge Anfang September hingegen, die weiter im Westen teils katastrophale Folgen hatten, waren am Wagram minimal, der Botrytisdruck daher relativ gering. Mitten in der Ernte – Ende September bis Anfang Oktober - kam dann eine Hitzewelle, wie sie die meisten Winzer noch nicht erlebt hatten, 26 bis 27 Grad Celsius im Oktober sind sicher nicht normal. Den Rotweinen kam 2009 entgegen, die zeigen sich farbtief, konzentriert und ausgereift. Beim Zweigelt musste man zwar sehr viel aussortieren da dieser zum Zeitpunkt des Hagels schon teilweise gefärbt war, der gesunde Rest hat jedoch tolle anlagen. Besonders gelungen ist der Riesling, nach einer Vorernte, bei der die leicht hagelgeschädigten Trauben aussortiert wurden, blieben die Trauben bis Ende Oktober kerngesund, die Weine zeigen sich sehr aromatisch. Ganz ausgezeichnet präsentiert sich die Frucht beim Roten Veltliner, sehr pikant, vielleicht sogar etwas eleganter als die Jahre zuvor. Beim Grünen Veltliner ist die Situation mehr durchwachsen, Vorteile gibt es für die kräftigeren Weine aus den später gelesenen Weingärten.


2009 waren im Weinviertel generell ein aufgrund des Witterungsverlaufes, kompliziertes jahr, das aber durch viel Geduld und gezielte Arbeit im Weingarten und Keller durchaus gute und lange lagerfähige Weine hervorgebracht hat. Bedingt durch den hohen Niederschlag kam das letzte Jahr besonders den aromatischen Sorten wie Gelber Muskateller oder Sauvignon Blanc entgegen. Auch die Hauptsorte Grüner Veltliner und dazu die weißen Burgunder weisen einen sehr typischen Sortencharakter auf. Der Unterschied zwischen den einzelnen Lagen ist in diesem Jahr besonders deutlich. Im Leichtweinbereich sind die Weine nicht so frisch und fruchtig wie im Vorjahr, die kräftigeren Weine, speziell Rieslinge sind nicht ganz so präzise in ihrer Sortenausprägung. Da schon die Einstiegsqualität sehr kräftig ausgefallen ist, ist es kein Wunder, dass gerade in dieser Situation durch die Einführung einer Weinviertel DAC die gehaltvollen Veltiner medial in den Vordergrund gestellt wurde.


Ein trockener Herbst bescherte der Thermenregion eine Konzentration der Fruchtaromen in den Beeren. Die für die Region besonders typischen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht setzten ein und die kühlen Winde vom Wienerwald brachten die physiologische Reife. Durch die lange Vegetations- und Reifezeit konnten die sonst eher früh reifenden Sorten wie Pinot Noir und St. Laurent zu wesentlich späteren Zeitpunkten geerntet werden und somit die Komplexität gesteigert werden. Die lange Blütezeit führte bei einigen Rebsorten allerdings zu Verrieselung, und somit konnte beispielsweise bei St. Laurent nur ein Bruchteil (nur etwa 20 hl/Hektar) der normalen Erntemenge eingebracht werden. Die typischen Weißweinsorten der Thermenregion, Rotgipfler und Zierfandler konnten in diesem Jahr ihre besonderen Vorzüge zum Ausdruck bringen: ein Korb voller exotischer Früchte, gepaart mit eleganter Säure und Balance. Der Jahrgang 2009 könnte hier abgesehen von der Menge ein großer sein und man darf sich auf charaktervolle Weine mit Tiefgang freuen.


Im Burgenland bot sich ebenfalls ein differenziertes Bild: In der Region Neusiedlersee herrschte extrem kühles Wetter während der Blüte, es folgte doch relativ kühle und sehr nasse Juni und Juli und schließlich das prächtige, stabile Hochdruckwetter im September und Oktober. Probleme brachten vereinzelte Hagelschauer, aber auch Pilzinfektionen, die zusätzlich dazu beitrugen, dass generell weniger Ertrag zu verzeichnen war. Bevorzugt waren eher die fruchtigen Typen wie Blauer Zweigelt, St. Laurent, Pinot Noir und natürlich Sauvignon Blanc. Im Gebiet spricht man von einem recht österreichischen Jahrgang, der mehr die Finesse betont und kein neues Holz benötigte, was dem Trend am Markt durchaus entgegenkommt. Bei einzelnen Weißweinen liegt die Säure allerdings am unteren Limit, mit dem vielen Regen und dem ständigen Infektionsdruck waren speziell im Bio-Bereich Sorten wie Cabernet und Merlot nicht wirklich kultivierbar. Es war diesmal sehr schwierig, gutes und genügend Traubenmaterial für Prädikatsweine zu ernten.
Große Begeisterung herrscht bei den Winzern auf der wesentlichen Seeseite in den überlappenden Weinbaugebieten neusiedlersee-Hügelland und Leithaberg DAC. Der Witterungsverlauf verzeichnet einen normalen Austrieb, eine Durchwachsene Blüte, viel Niederschlag im Sommer und einen extrem trockenen Herbst mit warmem Wind und heißen Tagen. Nicht eine einzige Stunde der Lese wurde wegen Regen versäumt, das war noch nie der Fall. Es gab gesundes Traubenmaterial bei allen Sorten, also hohe Zuckerreife – 2009 wird daher ein Reserve-Kategorie-Jahrgang. Das bedeutet bei den Weißweinen Vorteile für Grüner Veltliner, Weißburgunder und die Rieslingsorten, die trotz üppiger Alkoholwerte noch eine Struktur haben und bei Rot harmonische Blaufränkische-Weine präsentieren sich schon in der Jugend sehr schön. Die Nachteile des Jahrgangs liegen teilweise in zu üppiger Zuckerreife, das heißt zu viel Alkohol, was daher manchmal zu etwas plumpen Weinen führen wird. Da es während der Lese extrem heiß war, gab es manchmal Probleme mit der Verarbeitung, weil es an Kühlkapazität fehlte. Kleine Mengen – große Weine, das gilt auch am Leithaberg. Durch die kleine Menge 2009 konnte jedoch die große Ernte 2008 kompensiert werden, so gibt es keinen Druck am freien Weinmarkt durch Dumpingpreise. Manchmal regelt eben die Natur den Markt und nicht die Politik – und das ist gut so. Einziger Wermutstropfen: Es gab aufgrund des langen Ausbleibens der Edelfäule nur geringste Mengen an Prädikatsweinen. 2009 reiht sich aus Sicht der Winzer, ähnlich wie in der Wachau, würdig in die Reihe großer 9er Jahrgänge ein. Top in Weiß und Rot!
Speziell eingeprägt haben sich den Winzern im Mittelburgenland die extremen Witterungsumschwünge: ein ausgesprochen warmer März, folgt von sehr kühlem April, dann wieder ein sehr warmer Mai, viel Niederschlag im Juni, ein heißer Sommerbeginn im Juli, befolgt von etwas kühleren zwei Wochen im August. Das Vegetationsjahr gipfelte dann in einem selten schönen Altweibersommer, mit sonnigen, sehr warme September, sehr milden Oktober. Weil es Ende des Sommers fast keinen Niederschlag und auch im Herbst keinen Regen gab, profitierten die sonst eher großbeerigen Rebsorten ganz besonders. Zweigelt und vor allem Blaufränkisch fielen diesmal überraschend kleinbeerig aus. Beim Blaufränkisch erwartet den Weinfreund ein fruchtbetonter Stil im klassischen Bereich, während im Premium-Bereich der jeweilige Bodentyp und der Typizität der Sorte klar im Vordergrund stehen. 2009 ist im Mittelburgenland ein toller jahrgang mit viel Farbstoff, perfekter Frucht, reifen Tanninen, ausgezeichneter Tanninstruktur. Abgesehen von der geringen Erntemenge (oft rund 35 Prozent weniger) weist er keine Defizite auf.

Man erwartet hier allgemein einen sehr hochwertigen Rotweinjahrgang. Ais dem Südburgenland/Eisenberg DAC sind keine Besonderheiten zu vermelden. Einem milden Winter folgte ein eher trockenes Frühjahr und im Sommer war es wie 2008 eher feucht. Die Winzer hatten von Ende August bis Ende Oktober einen wunderschönen Herbst, der die Trauben sehr gut ausreifen ließ. Von Unwetter blieb die Weinregion verschont – man denke an die Überflutungen im nahen Bezirk Güssing. Sehr gut gelungen ist der Blaufränkisch, aber man konnte auch beim Zweigelt gute Erfolge erzielen, da es keine Fäulnis in der reifephase3 gab und man bei der Ernte lange zuwarten konnten. Der letzte Termin der Lese war der 21. Oktober. Vom Stil sind die Weine sehr farbintensiv, haben eine wunderschöne Frucht und sind nicht zu kräftig im Alkohol, also vergleichsweise perfekte Ergebnisse. Im Südburgenland ist 2009 ohne erkennbare Defizite. Es ist ein wunderschöner Jahrgang, der sich mit 2006 und 2007 unter die großen jahre weinreihen wird. Ein gelungener Start für das neu Eisenberg DAC.


Wenig, aber sehr gut, heißt die Devise in vielen Bereichen der Steiermark, ganz besonders wenig gibt es heuer von den gesuchten Schilcherweinen in der Weststeiermark. Aber der Reihe nach: In der Südoststeiermark kam es 2009 zu einem relativ späten Austrieb, dann bis zur Blüte zu einer fast explosionsartigen Entwicklung, die am 27. Mai startete. Es folgte eine kühle und regnerische Blüte, welche die Verrieselung förderte. Gleich dreimal betraf starker Hagel (Mitte Juni, Juli, August) die Region, die Ausfälle zwischen 30 bis 50 Prozent der zu erwartenden Ernte bewirkten. Die starken Regenfälle zwischen Juni und August (530 mm) verhinderten den Traktoreinsatz beim Pflanzenschutz: Man musste mit dem Schlauch spritzen. September und Oktober verliefen dann perfekt. Rebsorten, die auf gut durchlüfteten Lagen und wasserdurchlässigen Böden standen, waren bevorzugt. Das Jahr förderte einen konzentrierteren, kompakten und langlebigen Stil und erfordert im Ausbau eine angemessenen Reifephase in den Fässern. Die Zuckerreife in den Trauben war Mitte September schon zufriedenstellend, die physiologische Reife jedoch erst ab zwei Wochen später bis Ende Oktober. Zu den Verrieselungs- und Hagelausfällen durch Ameisen, Wespen, Bienen und Nachnutzer wie zum Beispiel Schmetterlinge zusätzlich schinden ließen. Für die Spitzenbetriebe der Südoststeiermark war 2009 ein überaus arbeitsintensives Jahr, mit hohen Qualitäten und um ein Drittel niedrigere Menge. Die kräftigen Burgunder und die Rotweine dieses Jahrgangs haben sicher gewaltiges Potenzial. Die Südsteiermark erlebte 2009 einen sehr wechselhaften Witterungsverlauf. Der Frühling präsentierte sich ausgeprägt launisch, mit teils starken Niederschlägen, kühle und warme Tage wechselten sich ab. Diese Nervosität des Wetters machte den Rebe dann vor allem im Blütemonat Juni stark zu schaffen. Infolge der Wetterbedingungen verrieselte ein beachtlicher Teil der Gescheine und zu allem Überfluss trafen Mitte Juni und Ende Juli zwei verherrende Hagelstürme fast alle Weingärten. Zum Ergebnis: die Voraussetzungen für füllige und gut strukturierte Weine mit großer Frische und Fruchtigkeit sind bestens, die Weine werden vor allem in der Jugend große Freude bereiten. Unsicher ist, ob sie über ein derart hohes Reifepotenzial wie die 2007er und 2008er verfügen. Das größte Defizit bezieht sich ganz klar auf die heurigen Erntemengen, manche Winzer konnten leider nur rund 60 Prozent der Menge einer durchschnittlichen Ernte einbringen. Durch den sehr geringen Stockertrag und einen wahrlich goldenen Herbst reiften die Trauben rasch aus und so konnten wir bereits Ende September mit der Hauptlese beginnen. Die perfekt ausgereiften Trauben mit reifer Säure, großer Fruchtigkeit und Frische konnten innerhalb von nur zwei Wochen eingebracht werden. Gerade wegen der idealen Wasserversorgung während der Vegetation kann man einen großen Sauvignon-Blanc-Jahrgang erwarten, die Trauben waren ideal reif und zeigen eine sehr komplexe Sortenaromatik. Aufgrund der idealen Witterung während der Ernte konnte man mit der Ernte sehr lange zuwarten und daher konnte auch der Gelbe Muskateller ideal ausreifen. Die Begeisterung über die grandiose Qualitäten, die nahtlos an die Jahrgänge 2007 und 2008 anschließen, werden leider non der sehr kleinen Erntemenge getrübt und so sieht man den Jahrgang 2009 mit einem weinenden Auge.


In der Weststeiermark begann das Winzerjahr positiv mit herrlichen Witterungsbedingungen bis zu Blütebeginn. Die Blüte selbst war ziemlich verregnet, was hier ebenfalls starkes Verrieseln und im Ergebnis lockerbeerige Trauben bedeutete. Häufiges Auftreten von Hagel, beginnend bereits mit Ende April bis Ende Juni machte den Weststeirern zu schaffen. Ein ansonsten sehr positiver Vegetationsverlauf brachte schöne Ergebnisse beim Blauen Wildbacher und den Aromasorten, aber die Erntemengen waren auch hier sehr gering. Durch den lockeren Beerenaufbau und den dadurch bedingten niedrigen Behang war eine sehr gute, hohe Reife möglich. Die Schilcher-weine präsentieren sich extrem fruchtig, die Winzer rechnen allerdings damit, dass es spätestens im Spätsommer keine einzige Flasche mehr für den Konsumenten geben wird.

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