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2020 dürfte als Weinjahr der Gegensätze in die Annalen eingehen: Auf Sonne folgte Regen, auf Wärme Kälte. In Kombination mit den spezifischen Gegebenheiten der Gebiete verlangte dies viel Fingerspitzengefühl und Geduld der Winzer. Dafür wurden sie belohnt: Zu erwarten sind animierend frische Weiße, fein ausgewogene Rote und manche süße Rarität. Die Erntemenge lag mit 2,4 Millionen Hektolitern knapp über dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre.

Trotz unterschiedlicher Jahrgangsverläufe in den einzelnen Weinbaugebieten zeichnen sich frische, aromatische, eher leichte Weißweine mit lebendiger Struktur ab – ein klassisch „österreichischer“ Jahrgang eben. Bei den Rotweinen ergibt sich ein differenziertes Bild, wobei hohe physiologische Traubenreife in einigen Rotweinhochburgen auf sehr gute Qualitäten bei moderatem Alkoholgehalt hoffen lässt. 

Nach einem trockenen Winter, der seinem Namen kaum gerecht wurde, kam es gebietsweise zu einem etwas verzögerten Austrieb. Ein sehr warmer und sonniger April beschleunigte die Entwicklung nicht allzu sehr, da er von extremer Trockenheit begleitet war, die vielerorts wochenlang anhielt. Einige Frostnächte führten in ungünstigen Lagen zu Schäden, die aber insgesamt gesehen unerheblich waren. Im Mai fielen Niederschläge in geballter Form, und auch der Juni war sehr feucht und wechselhaft. Die Blüte erfolgte zu einem durchschnittlichen Zeitpunkt und verlief im Wesentlichen unproblematisch, auch wenn es da und dort bei einzelnen Rebsorten Verrieselungen gab.

Es folgte ein Sommer „wie anno dazumal“, in dem einander sonnige und regnerische Phasen abwechselten; längere Hitzewellen blieben ebenso aus wie hohe Spitzentemperaturen. Allerdings führten die häufigen Niederschläge zu starkem Pflanzenwachstum und Krankheitsdruck. Sorgfältige Laubarbeit und eine gute Belüftung der Traubenzone waren daher wichtig, um der Ausbreitung von Pilzkrankheiten entgegenzuwirken. Bis Mitte August sah es in den Weingärten sehr gut aus. In einigen Gebieten kam es dann jedoch zu lokalen Hagelunwettern, die etwa in Bereichen der Wachau, des Kremstals und des Traisentals zu schlimmen Schäden führten; aber auch einige burgenländische und steirische Weinbauorte waren betroffen.

Der September hatte ebenfalls zwei Gesichter: Einerseits verzeichnete er so viele Sonnenstunden wie ein Sommermonat und entsprechend hohe Tagestemperaturen, andererseits kam es gegen Monatsende in vielen Gebieten zu andauerndem Starkregen mit rekordverdächtigen Niederschlagsmengen. Aufgrund dieser feuchtwarmen Witterung hatten die Winzer alle Hände voll zu tun, um die Gesundheit der Trauben zu erhalten. Relativ niedrige Nachttemperaturen wirkten sich positiv auf die Aromenbildung und Säurestruktur aus. Anfang September begann die Hauptlese, die sich bei recht guten Bedingungen großteils bis Ende Oktober zog. Nicht nur in den vom Hagel betroffenen Weinbaugebieten war eine genaue Selektion und somit ein kostenintensiver Ernteeinsatz erforderlich. 

n Niederösterreich und Wien sind sehr frische und fruchtbetonte Weine zu erwarten, mit etwas niedrigerem Alkoholgehalt und rassigerer Säure als in den letzten Jahren.

Die Sortentypizität kommt dabei sowohl bei der Leitsorte Grüner Veltliner als auch bei den Rieslingen und der Burgunderfamilie gut zum Ausdruck. Etwas schwieriger könnte es für Bukettsorten wie Muskateller und Traminer werden, ihre Vorzüge voll zur Geltung zu bringen. Sehr ansprechend sollten insbesondere Weine der Klassik- bzw. Gebietsweinkategorie ausfallen, weil sie kecke Frische und klare Frucht mit belebender, nicht aggressiver Säure verbinden. Mit Spannung erwartet wird die Performance der Weißweine der Reservekategorie, die 2020 nach penibler Auslese nur in geringerer Stückzahl möglich waren. Hoffen darf man hier auf Rieden- und Premiumweine mit Balance, Präzision, Struktur und Standfestigkeit für eine längere Lagerung. 

In den Rotweinzentren der Thermenregion und von Carnuntum rechnet man mit fruchtbetonten, etwas leichteren und eleganten Rotweinen, wobei alle Rebsorten und Gewichtsklassen verfügbar sein sollten; die besten Exemplare könnten das Format der feinfruchtigen 2016er erreichen. Besonders vielversprechend dürften neben Zweigelt und Blaufränkisch auch Sankt Laurent und Pinot Noir ausfallen. 

Nach zahlreichen Aussagen und ersten Verkostungen könnte das Burgenland zu den Gewinnern des aktuellen Jahrgangs gehören. Zum einen erreichten die starken herbstlichen Regenfälle die Weinorte am Neusiedler See gar nicht und waren auch im mittleren sowie südlichen Burgenland nur abgeschwächt wirksam, zum anderen konnte es von der klimatisch bedingten früheren Traubenreife diesmal überdurchschnittlich profitieren. So war die Hauptlese beispielsweise rund um den Neusiedler See schon vor dem Wetterumschwung in der zweiten Septemberhälfte erledigt. Wermutstropfen waren einige lokale Hagelschläge.

Kennzeichnend für die 2020er-Weißweine aller Rebsorten ist ein ausgereiftes, harmonisches Geschmacksbild, das von einer rassigen Säurestruktur ergänzt wird, sodass von Leithaberg & Co. einiges zu erwarten ist.

Hohe Erwartungen gibt es in allen burgenländischen Appellationen auch bezüglich der Rotweinqualität. Wie stets in kühleren Jahren war es 2020 wichtig, den Ertrag entsprechend zu reduzieren. In den besten Fällen sollten Rotweine von kühler Eleganz und mit saftiger Frucht erzielbar sein, die vielleicht mit 2016 vergleichbar sind. Alles in allem sind also ausgewogene Zweigelt und Blaufränkische von erstaunlicher Reife zu erwarten, aber auch die französischen Sorten aus geeigneten Lagen sollten aufzeigen können.

Noch etwas früh kommen Prognosen betreffend Dessertweine. Jedenfalls konnten spät, aber doch sogar edelsüße Raritäten wie Ruster Ausbruch DAC und Neusiedlersee DAC gewonnen werden, wenn auch in geringer Menge. Vereinzelt haben eiskalte Nächte sogar die Kelterung von Eisweinen erlaubt. 

.. werden sich mit Gewissheit die leichteren Weißweine der Gebietswein-Linie präsentieren. Weinfreunde können sich also auf knackig frische Welschrieslinge, Muskateller und Sauvignons freuen, die reintönige, sortentypische Frucht mit Rasse verbinden. Ebenso wie die kräftigeren Orts- und Riedenweine besitzen sie somit jene Merkmale, die sie unverwechselbar machen.

Auch in der Steiermark bedeutete das regenreiche Tiefdruckgebiet im September eine gewisse Zäsur und hatte Ernteunterbrechungen zur Folge. Wer die Nerven hatte, die Lese erst einige Zeit nach dem Regen fortzusetzen, wurde mit wunderbar sonnigen Oktobertagen belohnt, die eine perfekte Ausreifung der Trauben ermöglichten. Freilich war zu diesem Zeitpunkt eine penible Selektion – unter Inkaufnahme von Mengenverlusten – essenziell, um gesundes Traubenmaterial einzufahren. So konnten ebenjene Riedenweine eingebracht werden, die für das hohe Renommee der steirischen Weinbaubetriebe verantwortlich sind.

Besonders attraktiv und charakteristisch sollte die steirische Leitsorte Sauvignon Blanc ausgefallen sein, die naturgemäß von guter Wasserversorgung profitiert. Nach dem erwähnten Zuwarten hat auch die Burgunderfamilie sehr gutes Niveau erbracht, was für die Rieslinge im Sausal in gleicher Weise gilt. Ein wenig schwieriger dürfte es fallweise für die Muskateller werden, da das Auftreten der Kirschessigfliege mitunter eine ungewollt frühe Lese erzwang. Insgesamt könnten die steirischen Weißen somit ein Profil erreichen, wie es vergleichsweise für die gelungenen 2013er und die leider bloß in geringer Menge erhältlichen 2016er kennzeichnend war.

Ähnliches gilt auch für die weststeirischen Schilcher, die nach einigen von hoher Reife geprägten Jahren wieder mehr typische Frische und Rasse bei schlankerer Statur in den Vordergrund stellen. © ÖWM/Komitee Kamptal

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