Neusiedlersee

Das Weinbaugebiet Neusiedlersee im Osten des Neusiedler Sees reicht von den Hügeln um die große Weinstadt Gols über den flachen Heideboden bis hinunter in den melancholischen Seewinkel. Auf 7.649 Hektar Rebfläche reift hier an den Ufern des flachen Steppensees eine große Sortenvielfalt heran. Die Weißweine bestechen durch ihren schönen Körper, insbesondere als dezent fruchtsüße Spät- und Auslesen. Eine neue Generation dynamischer Winzer ist aber vor allem mit kraftvollen Rotweinen erfolgreich, während das unvergleichliche Kleinklima im Seewinkel mit großer Regelmäßigkeit einige der größten edelsüßen Weine der Welt hervorbringt.

die besten Lagen

Breitenbrunn

Kirchberg

Die Lage Kirchberg, die vormals zu den Weingütern des Stiftes Heiligenkreuz gehörte, ist die letzte Erhebung vor dem Neusiedlersee. Ein sanft geneigter Hang, der nach Südosten – also zum See hin – ausgerichtet ist. Die Böden bestehen aus sandigem Lehm mit hohem Anteil an Muschelkalk, wobei auch an der Oberfläche viele, zum Teil sehr große, Kalksteine sichtbar sind. Die hellen Böden bieten eine starke Sonnenreflexion, und die Lage profitiert auch von der Thermik vom Leithaberg, die für eine gute Durchlüftung sorgt. Der Blaufränkische ist hier ebenso gut aufgehoben wie Pinot Noir.
Winzer: Höpler, Juris

Jois

Hackelsberg

Der Hackelberg liegt an der Schnittlinie zwischen ostalpinem und kontinentalem Klima. Als letzter Ausläufer der Alpen bremst er Westwinde und leitet sie zum Neusiedlersee ab, von wo sie als erwärmte, thermische Winde wieder zurückkommen. Durch diese warme Luft und die Ausrichtung nach Süden ist der Hackelsberg eine extrem heiße Lage; gegen Abend strömt durch einen kleinen Taleinschnitt kühle Luft vom Leithaberg herab, die für eine rasche Abkühlung sorgt. Dadurch wachsen hier Trauben mit einer besonders intensiven Aromatik. Auf reinen Quarz-Böden-Urgestein, das nur an der Oberfläche verwittert ist –, die eine hohes Wasserspeichervermögen aufweisen, entstehen besonders mineralische, elegante Weine. Die Lage ist sowohl für Rot-, als auch für Weißweine gut geeignet.
Winzer: Umathum, Hillinger, Prasler

Jungenberg

Josef Umathum, der am Joiser Jungenberg eine alte Terrassenlage aus dem früheren Besitz des Grafen Harrach – übrigens die einzige im Burgenland – wieder aufgebaut und rekultiviert hat, beschreibt diese Lage so: „Im Jahr 1214 wurde der Weinberg erstmals urkundlich erwähnt – Jois hat somit neben Neusiedl am See und Rust die wahrscheinlich weltweit erste Appellation. Um 1700 wurden die ursprünglich Terrassenmauern angelegt – nach jahrzehntelanger Brache war 2001 eine der großartigsten und besten Weinlagen des Burgenlandes wieder mit Reben bepflanzt. Der vom Wind geschützte Süd-Ost-Hang bildet ein geologisches Kleinod. Fast 100 Meter über dem Niveau des Neusiedlersees spürt man die milde Luft die über diesen Weinberg streicht. Da er oberhalb der Nebelgrenze liegt, kann im Herbst ohne Fäulnisgefahr sehr spät geerntet werden. Die langsame Endreife bringt besonders feine, mineralische Aromen. Auch das Weingut SCHLOSS Halbtunr hat hier eine bedeutende Rebfläche von 8 ha. Es werden hier unsere stark limitierten Garagen-Cuvee JUNGENBERG sowie unser TOP-Blaufränkisch ausnahmslos von dieser Lage gekeltert.

Quer durch den Weinberg verläuft eine Bruchlinie, darum weist die Lage zwei unterschiedliche Bodenprofile auf. Unter den Terrassen findet sich am ehemaligen Strand des Urmeeres kalkhältiger Lehm und Muschelkalk mit hervorragender Wasserspeicherkapazität. Am Berg selbst findet sich Schiefer, der mit Quarz durchsetzt ist. Josef Umathum hat in diesem Bereich Blaufränkisch-Reben gepflanzt (Josef Kirschgarten), unterhalb der Terrassen steht Pinot Noir.
Winzer: Nittnaus, Umathum, Schloss Halbturn

Gols

Altenberg

Der Altenberg ist ein Südhang am Wagram der Parndorfer Platte, ideal in der Hangmitte gelegen. Hier ist die Sonneneinstrahlung optimal, und ein ausgeglichener Wasserhaushalt bietet eine gute Versorgung der Rebstöcke. Im oberen Teil bestehen die Böden aus Sand, Lehm und Kies im Oberboden, im unteren Bereich findet man neben Lehm auch größere Schwarzerdeanteile.
Winzer: Paul Achs, Werner Achs, Beck, Gsellmann & Hans, G. Heinrich, Juris, Leitner, Anita und Hans Nittnaus, Pittnauer, Renner

Bless

Bless ist eine schwach geneigte Südwest-Lage an der Kante der Parndorfer Platte mit einem hohen Anteil an Donaukiesen, die ausgezeichnete Voraussetzungen für aromatische Rotweine bieten.
Winzer:

Gabarinza

Gabarinza ist eine in zwei sanften Wellen (Langer und Kurzer Gabarinza) zur Parndorfer Platte ansteigende Südhanglage. Das Bodenprofil zeigt mittelschweren bis lehmigen Schluff mit hohem Kalkgehalt und geringem Kiesanteil im Oberboden.
Winzer: Beck, Gsellmann & Hans, G. Heinrich

Salzberg

Der Salzberg ist ein Südhang am Rand der Parndorfer Platte, der zum Neusiedlersee blickt. Die Bodenbeschaffenheit ist ähnlich wie im Gabarinza: mittelschwerer bis lehmiger Schluff mit geringem Kiesanteil und hohem Kalkgehalt.
Winzer: Beck, Gsellmann & Hans, G. Heinrich, Leitner, Hans & Christine Nittnaus, Pittnauer, Renner

Spiegel

Die Lage Spiegel befindet sich zwischen Salzberg und Gabarinza. Sie ist nach Südosten ausgerichtet und weist lehmig-sandige Böden mit Kalkanteilen auf.
Winzer: Paul Achs, Gsellmann & Hans, Anita und Hans Nittnaus

Ungerberg

Die Lage Ungerberg erstreckt sich von der Bundesstraße zwischen Gold und Weiden den Wagram hinauf und ist nach Südwesten ausgerichtet. Im oberen Teil dominieren Lehmböden, im unteren werden die Böden sandiger mit Lehmanteilen.
Winzer: Paul Achs, Gsellmann & Hans, Matthias & Ilse Gsellmann, Juris, Leitner, Anita und Hans Nittnaus, Pittnauer

Mönchhof

Kurzberg

Der Kurzberg schließt an die Golser Lage Gabarinza an. Er ist nach Südwesten ausgerichtet und weist im oberen Bereich leichtere, durchlässige Böden auf, während man im unteren Teil mehr Lehmanteile findet. Die Lage eignet sich gut für Rotweinreben wie den Blaufränkischen.
Winzer: Anita und Hans Nittnaus, Pöckl

Frauenkirchen

Hallebühl

Mit einer Meereshöhe von 128 Metern ist der Hügel dessen Name sich von „Hollerbühel“ ableitet, die höchste Erhebung östlich des Neusiedlersees. Die Lage umfasst etwa 50 Hektar und weist leichte, vom roten, eisenhaltigen Kieselgestein durchsetzte Sandböden mit hohem Magnesiumgehalt auf. Zweigelt fühlt sich hier besonders wohl und bringt sehr reife Trauben mit hoher Würze und individuellen Charakter hervor.
Winzer: Umathum

Haideboden

Haideboden ist die alte Bezeichnung für den Landstrick um den Wallfahrtsort Frauenkirchen. Der Haideboden umschreibt ein nicht ganz klar abgegrenztes Gebiet um die Gemeinde Frauenkirchen, zwichen dem Seewinkel im Westen, der Parndorfer Platte im Norden und dem Hansag im Süden.
Unter Haideboden versteht man das ebene Gebiet, das vom leichten, trockenen, sandigen Boden geprägt ist. Auf den sanften Erhebungen tritt der karge Schotterboden an die Oberfläche und weist hervorragende Bedingungen für den Weinau auf. Die Reben wachsen aufgrund eines gemäßigten Wasserstresses langsam, bringen gute Reife und im Winter fließt die kalte Luft ab und schützt so vor Frostschäden.

Die Bezeichnung Haideboden ist also eine Flurbezeichnung. Die Reben wachsen auf verschiedenen Standorten mit leichtem, mineralreichen Kieselsteinboden, geprägt vom warmen Charakter des Gebietes. 

Widen

Altenberg

Alte Lage mit teilweise sehr steilen Südhängen, die bis an den Waldrand des Leithagebirges reichen. Horizontal verlaufen durch die gesamte Riede drei markante Bodenstrukturen: im untersten Bereich tiefgründiger, sehr humushältiger Lehm, im Mittelteil fast ausschließlich Verwitterungssandstein und Muschelkalkablagerungen.