Käse:Frisches, knuspriges Brot, eine schöne Käseauswahl und dazu einen guten Wein. Für viele ist genau das der Inbegriff des „Savoir vivre“. Doch nach welchen Kriterien kombiniert man Wein und Käse? Ganz wesentlich ist der persönliche Geschmack, doch gibt es auch hier ein paar Faustregeln, die bei der Zusammenstellung von Wein und Käse hilfreich sind. Bei näherer Betrachtung haben Käse und Wein vieles gemeinsam: eine jahrhundertealte Tradition, ähnliche Herstellungsverfahren und Qualitätskontrollen, gemeinsame Konsumanlässe und eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit. Für den Geschmack des Weines spielen Standort der Weinberge, Rebsorte und Behandlung von Traubensaft und Wein eine entscheidende Rolle.
In Reifungskellern kann ein Käse bis zu Fünf mal gären. In der Ersten Stufe verwandelt sich Milchzucker zu Milchsäure. Die Käse erhalten so einen leicht säuerlichen, pikanten Geschmack. Typische Vertreter sind Frischkäse, Hüttenkäse, Petit Suisse, Quark, Trockener, nicht mehr ganz junger Riesling mit nicht zu viel Alkohol, junger Silvaner oder Müller-Thurgau stellen akzeptable Ergänzungen zu diesen Käsen dar.
Zweitens kann parallel Eiweiß in Aminosäuren und deren Abbauprodukte aufgespalten werden. So entsteht ein kräftiger, sehr aromatischer Geschmack. Beispiele sind: trockener Riesling – nicht zu jung – ist eine ebenso gute Begleitung wie Grüner Veltliner aus Österreich.
In einem dritten Gärvorgang wird Milchsäure teilweise in Propionsäure abgebaut. So entsteht der charakteristische Geschmack des Emmentalers, der etwas Süße aufweist und gut von einem säurearmen, nicht zu alkoholreichen Weißwein Chardonnay begleitet werden kann.
In der Gruppe der Weißschimmelkäse ist die Rinde der geschmacksintensivste Bestandteil. Deshalb müssen die Weine mit der Schimmelflora harmonieren, die meist nach Champignons schmeckt. Dies gelingt am besten mit fruchtigen, aber nicht zu säureintensiven Weißweinen ohne Barriqueausbau. Das ist die domäne von Chardonnay, Weiß- und Grauburgunder.